Die Liebe zu Dingen

Besitz ist etwas, dass einem Großteil der Bevölkerung extrem wichtig ist. Es zeigt, wie viel Erfolg du hast, was du dir mit deinem verdienten Geld kaufen kannst und drückt aus, für welchen Lebensstandard du dich entschieden hast und dir leisten kannst. 

Hast du ein Ziel erreicht, kaufst du dir als Belohnung das sündhaft teure Kleid, dass du dir seit Wochen wünschst. Monate vor Weihnachten überlegen wir bereits wie wir unsere Lieben mit Dingen beschenken, die ihnen Freude bereiten. In meiner Wohnung fühle ich mich besonders wohl, weil ich schöne Möbel und Dekorationsgegenstände habe, die ich mit meinem eigenen Geld gekauft habe.

Diese Beispiele kann ich aufzählen, weil ich in der glücklichen Lage bin eine gut bezahlte Arbeitsstelle zu haben und somit die notwendigen Mittel, um diesen Standard aufrecht zu halten. Dabei ist mir völlig klar, dass es vielen nicht so gut geht. Für sie ist die Überlegung nicht, ob sie ihrem Sprössling das neuste Handy kaufen, sondern ob sie sich das Abendessen für diese Woche leisten können. Also nur vorweg gesagt: ich bin mir völlig bewusst, dass meine Überlegung zum Thema Materialismus Luxusprobleme sind.

Dennoch ist es ein Thema das mich beschäftigt. Ich würde gerne von mir behaupten, dass ich ein Mensch bin, der absolut keinen Wert auf materielle Dinge legt und vollkommen glücklich ist, von Luft und Liebe zu leben. Bin ich aber nicht. Das mag an meiner Erziehung oder meinem Umfeld liegen, in dem ich aufgewachsen bin oder schlicht und ergreifend an unserer Gesellschaft.

Nun stellt sich mir die Frage, ist die Liebe zu Dingen per se schlecht? Beeinträchtigt es meine Persönlichkeit negativ, wenn ich gerne meine Wohnung mit schönen Dingen ausstatte oder mir ein Paar Sneaker kaufe? Und ist Materialismus nur das Verlangen Dinge oder generell etwas zu besitzen. Muss man bei dieser Überlegung nicht auch mit einschließen, dass ich gerne und oft essen gehe, häufig mit dem Auto fahre und mir Reisen in andere Länder leiste?

Grundsätzlich wissen wir ja, dass man nicht alles über einen Kamm scheren kann und es für jedes Thema eine einfache und eindeutig richtige Antwort gibt. Wie bei so vielem im Leben sollte man alles in Maßen genießen und darauf achten, dass es nicht ausartet und dasHandeln beeinflusst. Somit finde ich es in Ordnung, wenn man sich gerne ein Glas mit seinen Freunden gönnt, man mehr als ein paar Schuhe hat und eben nicht nur von Luft und Liebe lebt.

Jedoch ist es definitiv ein Unterschied wie man sich dabei fühlt. Fühlt man sich unglücklich, weil man nicht dreimal im Jahr in den Urlaub fahren oder sich keine Designertasche leisten kann nimmt es Ausmaße an, die den Materialismus tatsächlich zu einem großen Problem werden lassen.

An dieser Stelle ist der Punkt erreicht, an dem man sich ganz schnell wieder bewusst machen sollte, was wirklich wichtig ist. Und kleiner Hinweis vorweg: wer am meisten und das beste bestitz, ist hier nicht der wahre Glückspilz. Das ist derjenige, der das was er hat zu schätzen weiß, dankbar dafür ist und dies auch gern mit anderen teilt. 

Denn ganz am Ende deines Lebens ist es doch am wichtigsten wer dich begleitet hat und nicht was.






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